Es sollte die Kinosensation des Jahres werden. Durch Trailer und Vorberichte waren die Erwartungen riesig. Da kann man ja nur enttäuscht werden, wenn man den Film endlich sieht. Stimmt, das trifft auf jeden Film zu, nur nicht auf The Dark Knight. Die Erwartungen werden zwar nicht übertroffen (was auch gar nicht möglich wäre) aber absolut erfüllt. Der Film ist wie ein 2 ½ stündiger Sog, dem man nicht entkommen kann. Vorausgesetzt, man sieht ihn im Kino. Ich glaube kaum, dass TDK am heimischen Fernseher auch nur ansatzweise diese Wirkung hat. Deshalb gleich zu Beginn die Empfehlung, ins Kino zu gehen. Der Film ist jeden Cent wert. Bevor ich jetzt zu den Einzelheiten kommen, die Warnung an alle die ihn noch nicht gesehen haben. Wer nicht zuviel erfahren will, sollte jetzt nicht weiter lesen sondern erst den Film sehen. Ich werde einiges über die Handlung verraten oder wie es im neudeutsch heißt, massiv spoilern.
Anfangen tue ich mal mit den Darstellern und da mit der, die mir am wenigsten gefallen hat. Nachdem Rachel Dawes in Batman Begins von Katie Holmes gespielt wurde und man viel Kritik dafür einstecken musste, wurde die Rolle nun von Maggie Gyllenhaal übernommen. Sicher die bessere Schauspielerin aber richtig überzeugen konnte sie auch nicht, was aber zum Teil auch am Drehbuch liegen könnte, welches ihr nicht sehr viel Screentime gibt.
Vielleicht fällt das auch nur negativ auf, weil der Rest der Darsteller einfach bessere Szenen haben. Michael Caine (Alfred), Morgan Freeman (Lucius Fox) und Gary Oldman (Jim Gordon) haben wieder ihre Rollen aus dem Vorgänger und überzeugen auf ganzer Linie. Besonders Oldman hat mir sehr gut gefallen. Christian Bale spielt wieder die Titelrolle und das mindestens genauso gut wie bei seinem ersten Auftritt in Batman Begins.
Noch besser wie die Stammbesetzung schlagen sich 2 Neuzugänge. Zum ersten wäre da Aaron Eckhart als Staatsanwalt Harvey Dent. Er spielt den energischen Anwalt sehr glaubwürdig und auch nachdem er durch einen Anschlag zu Two-Face wird, nimmt man ihm die Rolle voll ab. Hier hört man aber immer mal wieder leise Kritik, dass die Verwandlung vom guten Anwalt zum Bösen Two-Face viel zu plötzlich geschieht und man die Rolle für die Fortsetzung weiter ausbauen solle. Ich finde aber, wie es jetzt gelöst wurde, ist es eigentlich perfekt. Durch den Tod der Freundin und dem entstellten Gesicht, kann man das ganze als Schockreaktion eigentlich recht gut nachvollziehen und ein weiteres Ausbauen zum bösen hin, wäre dann doch unglaubwürdig. So wurde die Sache mit Two-Face hier gleich sauber beendet.
Kommen wir nun zum eigentlichen Star des Films, was ja auch im Vorfeld schon in den Medien regelrecht breitgetreten wurde. Der im Januar verstorbene Heath Ledger als Joker spielt in seinem letzten Film jeden an die Wand. Sein Joker ist sadistisch, wahnsinnig aber irgendwie auch faszinierend. Jede Szene mit ihm ist was besonderes und im Vergleich zum 1989er Batman wirkt Jack Nicholsons Joker wie ein Pausenclown. Für eine Fortsetzung sollte ja der Joker wieder auftauchen, was aber wohl Aufgrund von Ledgers Tod nicht so einfach wäre. Der einzige, dem ich zutrauen würde, den Joker ähnlich gut zu spielen wäre Jim Carrey. Aber da der ja schon mal eine Rolle in Batman forever hatte, wird das wohl nicht passieren.
Weiter positiv aufgefallen ist die Musik. Hans Zimmer liefert einen genialen Soundtrack ab und untermalt somit die atemberaubenden Bilder mit eben so bombastischen Tönen.
Kommen wir zum Schluss. The Dark Knight ist sicher nicht der Überfilm geworden, zu dem ihn die Amerikaner gerade machen (400 Mio.$ nach nicht mal 20 Tagen), aber er ist zweifellos der beste Film, den ich seit langem gesehen habe. Die DVD/Blu-Ray soll ja dieses Jahr noch kommen und dann wird sich ja zeigen, ob der Film auch einem zweiten, kritischerem Blick, standhält. Bis dahin vergebe ich die volle Punktzahl 5 von 5 Fledermäusen.