Lieber Robin, denk dir mal selbst eine passende Überschrift aus…

Als ich letzte Nacht wach geworden bin, habe ich auf mein Handy geschaut um zu sehen, wie spät es ist. Auf dem Display stand eine n-tv Nachricht, irgendwas mit „Robin Williams ist tot“. Für mich war aber in dem Moment nur die Uhrzeit entscheidend und, dass ich noch zwei Stunden pennen konnte. Das andere habe ich nicht wirklich wahr genommen. Also umdrehen und weiter schlafen. Dann klingelte der Wecker. Der erste Gedanke war: „Moment mal, da war doch irgendwas mit Robin Williams“. Also schnell mal die einschlägigen Nachrichtenportale abgeklappert. Und tatsächlich. Keine Ente, kein schlechter Scherz. Schon wieder hat ein ganz großer die Bühne verlassen.

Ich muss zugeben, dass ich in den letzten Jahren die neuen Sachen, die Robin Williams so gemacht hat, nicht mehr gesehen habe und die Nachts im Museum Filme sind nicht so unbedingt mein Fall gewesen. Wenn ich mir jetzt so seine Filmografie ansehe, war der letzte Film, den ich bewusst wegen Williams gesehen habe Insomnia-Schlaflos aus dem Jahr 2002. Im selben Jahr kam auch One Hour Photo heraus. Beides Filme die nichts mit Komik zu tun haben. Eine Schublade, in die er gerne gesteckt wird.

Sicher war er ein begnadeter Komiker und wenn er es drauf angelegt hat, waren ihm die Lacher sicher, aber die andere Seite, die, die ihn als erstklassigen Charakterdarsteller zeigte, war mindestens genauso gut. Ich würde sogar sagen, noch viel besser. Aber dem ganzen die Krone setzte er dann auf, wenn beides zusammen kam. Wer außer ihm hätte den Radiomoderator in Good Morning, Vietnam spielen können? Oder das stachelige Kindermädchen Mrs. Doubtfire? Oder den Jungen Jack, der viel zu schnell altert… Robin Williams sprang zwischen den Genres gerne hin und her.

1997 kam dann Good Will Hunting worin er die Rolle eines Psychiaters spielt, für die er dann auch völlig zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Ich hatte in meiner Rubrik Great Scenes mal eine schöne Szene hier verlinkt aber die wurde wohl inzwischen leider gelöscht.

Man könnte hier sicherlich noch einiges mehr aufzählen, aber das soll ja keine Biografie werden. Nicht verschwiegen werden sollte aber, dass hier in Deutschland einen großen Anteil an Williams‘ Erfolg der Synchronsprecher Peer Augustinski hatte. Und egal wie man nun zu Synchros steht, Herr Augustinski hat dabei immer perfekte Arbeit abgeliefert. Das ist wohl auch von Robin Williams nicht unbemerkt geblieben. Als Augustinski 2005 einen Schlaganfall hatte wünschte Robin ihm per Brief gute Besserung. Eine Geste, die wohl typisch für ihn war.

An dieser Stelle näher auf den Privatmann Robin Williams einzugehen würde nur Sinn machen, wenn man ihn persönlich gekannt hätte. Und da das bei mir leider nicht der Fall ist muss das reichen, was man so aus allen möglichen Ecken hört. Demnach ist es wohl ein richtig anständiger Kerl gewesen.
Schade, dass es nun (mit Ausnahme der bereits abgedrehten Sachen) keine neuen Filme mehr geben wird, in denen er uns mit seiner Vielseitigkeit überrascht, aber egal ob Komödie, Fantasy, Drama, Thriller, in seinem bisherigen Werk findet jeder etwas passendes.

Tja, lieber Robin. Bleibt nur noch zu sagen: „Du bist der Pan.“

Schreibe einen Kommentar