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Nun hat Wolverine doch noch den Film bekommen, der seinem Charakter am ehesten entspricht. Rau, brutal, blutig. Einen Vorgeschmack darauf, wie das aussehen könnte bekam man ja schon im letzten X-Men Film Apocalypse. Da hatte er ja einen kurzen aber heftigen Auftritt. Und nachdem Deadpool im letzten Jahr trotz höherer Altersfreigabe in Amerika die Kassen hat klingeln lassen, wurden die Studios wohl etwas mutiger.
Logan spielt im Jahr 2029 und hat kaum Bezug auf die vorangegangenen Filme. Mutanten gibt es so gut wie keine mehr und auch von den X-Men ist wohl niemand mehr am Leben. Darauf wird aber im Film nicht näher eingegangen. Logan ist sichtlich gealtert, seine Selbstheilungskräfte funktionieren nicht mehr richtig und er hat einen Job als Limousinen Chauffeur. Er lebt zurückgezogen in der Wüste und bei ihm sind nur noch der ehemalige Professor X Charles Xavier und ein anderer Mutant.
Charles ist bereits 90 Jahre alt und leidet unter einer Alzheimererkrankung. Für ihn müssen regelmäßig Medikamente besorgt werden damit er telepathisch keinen Schaden anrichten kann. Eines Tages wird Logan von einer Frau angesprochen die ihn darum bittet ihr und einem kleinen Mädchen bei der Flucht nach Kanada zu helfen.
Bevor Logan sich entschließt zu helfen wird die Frau umgebracht und das Mädchen ist verschwunden, taucht aber kurze Zeit später in Logans Unterschlupf in der Wüste wieder auf. Allerdings auch eine Gruppe Soldaten, die das Mädchen suchen. Bei der folgenden Auseinandersetzung kommt heraus, dass das Mädchen die gleichen Fähigkeiten hat wie Wolverine. Nun muss Logan zusammen mit Charles die Kleine beschützen und an einen sicheren Ort bringen.
Die Geschichte ist nicht sonderlich komplex und ich hätte schon gerne ein paar Erklärungen über die Zeit vor dem Film gehabt aber hier wird sich hauptsächlich auf die Figuren selber konzentriert. Besonders die Beziehung zwischen Logan und Charles erreicht einige emotionale Höhepunkte. Es gibt’s zwar die Mutanten aber Logan ist alles andere als ein Superheldenfilm geworden. Er lässt sich auch schlecht mit den anderen Filmen aus dem X-Men Universum vergleichen. Es ist eher eine Art Familiendrama in dem zufällig ein Paar Leute mit Superkräften mitspielen.
Die Action kommt zwar nicht zu kurz, macht aber nicht den Großteil des Films aus. Wenn gekämpft wird, dann aber richtig. Wir haben es hier mit dem bislang brutalsten und blutigsten Film des X-Men Universums zu tun. Übertrieben ist das aber nicht sondern nur der Thematik angemessen.
Patrick Stewart und Hugh Jackman liefern schauspielerisch richtig gute Leistungen ab aber auch Neuzugang Dafne Keen, die das kleine Mädchen spielt, beeindruckt. Vor allem, da sie die meiste Zeit nichts sagt.
Logan ist ein über weite Strecken recht ruhiger Film dessen Ausgang zwar nicht ganz unvorhersehbar ist, trotzdem noch etwas Spannung und ein paar Überraschungen zu bieten hat. Schade das Hugh Jackman schon im Vorfeld gesagt hat, dass dies sein letzter Auftritt als Wolverine wird. In dem Stil hätte es ruhig mehr Filme geben können.