„Franz Meersdonk, Günther Willers. Und ihre Maschinen. 320 PS. Sie fahren Terminfracht in aller Herren Länder. Auf sie ist verlass.“ Auf diesen Spruch haben damals immer viele gewartet, als Auf Achse im Vorabendprogramm lief. Dann wusste man, dass es wieder in ferne Länder geht und die beiden Trucker Meersdonk und Willers (Gespielt von Manfred Krug und Rüdiger Kirschstein) alle möglichen Abenteuer bestehen müssen.
Jetzt hab ich alle Staffeln auf DVD zusammen und natürlich (mit Ausnahme der 6. Staffel) auch alle gesehen.
Technisch gibt’s zu den DVD´s nicht viel zu sagen. Es handelt sich halt um eine Fernsehserie, die schon um die 20 Jahre auf dem Buckel hat. Dafür ist das Bild aber eigentlich ziemlich gut. Zwar ist das Bild teilweise ziemlich grieselig, aber das fällt nach ein paar Folgen gar nicht mehr auf. Das gehört einfach zur Serie dazu. Für den Ton gilt im Prinzip dasselbe. Mono, aber gut verständlich und ohne große Störungen. Als Extras sind über die Staffeln verteilt folgende Dokumentationen verteilt:
- Auf Achse in Asien
- Auf Achse in Chile
- Auf Achse in Mexiko
- Zehn Jahre Auf Achse – Stationen und Wandlungen einer Abenteuerserie
- Erinnerungen der Macher
Diese bestehen hauptsächlich aus Interviews die während der Drehzeit oder später für die DVD´s geführt wurden. Sehr interessant.
Jetzt zur Serie selber und zu den einzelnen Staffeln.
Staffel 1:
Da fing alles an. Franz Meersdonk arbeitet für die Münchner Spedition Mittermann, die sich am Rande des Bankrotts bewegt. Die Chefin nimmt eine Terminfracht nach Teheran an, doch plötzlich fallen ihre 2 letzten Fahrer aus. Nur Franz ist noch da und findet in dem Rennfahrer Günther Willers einen Partner der einspringt.
Die erste Staffel besteht aus 13 Folgen, wovon die ersten 6 die Ereignisse der Terminfracht nach Teheran schildern. Dort kommen die beiden leider nie an. Die meisten dieser Folgen spielen in Griechenland von wo ihre Fracht schließlich auch umgeladen wird und die beiden zurück nach München fahren.
Dort ist der Bankrott der Spedition komplett und Franz und Günther müssen sich neue Jobs suchen. Sie „ergaunern“ eine Fracht, die sich nach Afrika führt.
Ab hier haben die Folgen eigentlich nur noch von die Spielorten etwas miteinander zu tun und jede Folge ist in sich geschlossen. Trotzdem bleibt die Qualität der Geschichten sehr gut.
Staffel 2:
Die 2. Staffel besteht aus insgesamt 28 Folgen die auf 2 DVD Boxen verteilt wurden. Diese Teilung macht auch durchaus Sinn, da sich doch teilweise einschneidende Änderungen ereignen.
Am Anfang ist alles beim alten. Franz und Günther sind immer noch in Afrika. Von dort aus geht’s direkt für 4 Folgen in den hohen Norden nach Finnland. Über Ungarn, Italien und Holland führt sie ihr Weg schließlich nach Thailand. Hier laufen die beiden noch mal zur Höchstform auf. Leider ist dann erstmal Schluss mit Franz und Günther. Günther steigt ohne große Erklärungen aus und Franz fährt allein weiter. Seine erste Solotour führt ihn nach Polen. Diese 2 Folgen sind meiner Meinung nach die schlechtesten der 2. Staffel. Dann geht’s für Franz nach Chile. Wenn man sich dann erstmal an den Alleingang gewöhnt hat, sind die Folgen allesamt wirklich gut, zumal mit Max Kottan in einigen Folgen ein guter Ersatz gefunden wurde.
Staffel 3:
Kaum zurück in Deutschland muss Franz schon wieder los. Diesmal nach Mexiko. Dort steht Franz mit Sigi von Hofmeister ein neuer Partner zur Seite, an den man sich allerdings erst gewöhnen muss und nerven tut er auch manchmal. Die 3. Staffel besteht wieder nur aus 13 Folgen, wobei die ersten 7 Franz in Mexiko zeigen. Schlecht sind sie nicht, aber es geht besser.
Die restlichen 6 Folgen sind wir wieder mit Günther Willers zusammen, der sich in Chile eine eigene Spedition versucht aufzubauen. Auch hier gilt dasselbe wie in den ersten Franz Solofolgen. Man muss sich dran gewöhnen. Allerdings kommt hier noch ein weiterer Störender Faktor hinzu. Der Partner von Günther ist auch hier Sigi von Hofmeister, der allerdings von einem anderen Schauspieler gespielt wird und auch vom Wesen her ganz anderes als der bisher bekannte Sigi agiert. Da hätte man einfach eine neue Person einführen sollen. Auch sonst sind diese 6 Willers Folgen schlechter wie die die Franz-Folgen. Schade.
Staffel 4:
Hier wird irgendwie alles wieder gut. Franz und Günther vereint für weitere 12 Folgen. Soviel hat die 4. Staffel. Und insgesamt betrachtet, gefällt mir diese Staffel fast so gut wie die erste. Die ersten 6 Folgen spielen in Spanien und Frankreich, der Rest in der Türkei. Es macht wieder Spaß den beiden zuzusehen und die letzte Folge dieser Staffel ist noch mal ein echter Höhepunkt.
Staffel 5:
Hier sieht es so aus, als ob man einfach noch ein paar Folgen nachschieben wollte. Franz sieht irgendwie alt aus, Günther ist gar nicht mehr dabei und der Ersatz Toni Teuffel mag auch nicht so recht überzeugen. Die Staffel besteht auch nur aus 7 Folgen und spielt ausschließlich in der Türkei. Sicher sind ein Paar Lichtblicke darunter aber das alte Auf Achse Feeling kommt nicht mehr so recht rüber. Ironischer weise sagt auch Franz in einer Folge als mal wieder was schief geht: „Gebt mir den Willers wieder“. Die letzte Folge deutet dann auch das endgültige Ende der Serie an. Hier ist schon Toni die Hauptfigur und Franz ist nur ein Paar Minuten zu sehen. Am Ende Heiratet er sogar.
Staffel 6:
Diese Staffel habe ich noch nicht gesehen und die Lust darauf ist auch nicht sehr groß. Es wurden alle Darsteller ausgetauscht und sie spielt wohl ausschließlich in Deutschland. Sie ist auf DVD auch nur zusammen mit Staffel 5 in der Truckerbox zu bekommen, worin dann auch alle anderen Staffel Platz finden.
Fazit:
Auf Achse ist wirklich eine außergewöhnliche Deutsche Fernsehserie die einige Tiefs aber mindestens genauso viele Hochs hat. Insgesamt sind die Staffeln 1-4 allesamt zu empfehlen auch wenn es durch die Solotouren immer mal zu einem Bruch kommt. Staffel 5 war nicht nötig und Staffel 6 wahrscheinlich sogar überflüssig.
Auf Achse-Neulinge sollten sich die erste Staffel mal ansehen und bei gefallen, kann man mit Staffel 2-4 nicht viel Falsch machen.
Staffel 5 fand ich jetzt nicht so schlecht. Die Drehorte in der Tuerkei sind allemal besser, als ein Gedudel nur in Deutschland in Staffel 6. Wiesinger als Toni Teuffel ist anfangs unbeholfen, spielt sich aber m.E. gut in die Serie ‚rein und gewinnt mein Vertrauen. Die etlichen gemeinsam durchlebten Abenteuer schweissen da ein neues Team zusammen. Anders als Willers/Meersdonk auf Augenhoehe geht es da mehr um Meersdonk/Teuffel („Vater/Sohn“) als bewusst erfahrungsverschiedenes Duo. Toni kann mit den Frauen (was Franz so schwer faellt), dafuer weiss Franz, wie die Welt im Ganzen funktioniert.
Am Rande ist der „geborgte“ rote Alfa fuer mich der Running Gag in der 5. Staffel :-). Und die letzte Folge featured immerhin die truckfahrende Polizistin Christine Ackermann (Petra Duda), die da schon ziemlich cool ‚rueberkommt und es bis in die fuer immer in die Grosshirnrinde einbrannten Schluss-Szenen mit Franz‘ Hochzeit macht.