Wer mich kennt, weiß wie ich zu Musicals stehe. Deshalb ist auch Rocketman, der die ‚Wilden Jahre‘ von Elton John schildert, nicht unbedingt ein Film, an den ich mit großer Begeisterung rangegangen bin. Dass er mir dann doch im Großen und Ganzen sehr gut gefallen hat lag dann auch hauptsächlich daran, dass man sich mit den Gesangseinlagen ein wenig zurückgehalten hat.
Kommt noch dazu, dass Elton John jetzt nicht unbedingt meinen Musikgeschmack trifft. Dennoch hat einen der Film schon ab der ersten Szene, wenn die Hauptfigur in einem bunten Kostüm zu einer Therapiegruppe geht. Die dient dann auch als Rahmenhandlung von der aus Elton Johns erste Jahre im Showgeschäft erzählt werden.
Taron Egerton, der hier den Elton John gibt, hat schon in Eddie the Eagle bewiesen, dass er gut real existierende Personen darstellen kann. In Rocketman verkörpert er nicht nur brillant die Titelfigur sondern hat die meisten Songs auch selber neu eingesungen.
Das einzige was ich kritisieren muss sind die Gesangseinlagen. Das liegt aber mehr an mir als an dem Film. Mich reißt sowas immer aus der Geschichte raus und nimmt dem Ganzen ein wenig die Ernsthaftigkeit. Da es teilweise recht dramatische Szenen gibt passt das für mich einfach nicht, wenn da plötzlich angefangen wird zu singen.
Allerdings gibt es nicht so viele Musiknummern wie in anderen Musicalverfilmungen und die nachgestellten Liveauftritte zähle ich mal nicht dazu, denn die haben mir sehr gefallen. Für Musicalfans sicher zu wenig, für mich im ganzen gerade noch ertragbar. Deshalb bekommt der Film von mir auch im Ganzen eine positive Bewertung (und das schafft nicht jede Musicalverfilmung).
Ein schöner Film, der Johns leben auch nicht unnötig verschönt, am Ende aber nicht ohne Happy End auskommt. Passt schon.