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Starts am 10.12.2015
NIX
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Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere – Extended Edition
Mit dem letzten Teil der Hobbit Trilogie ist nun das Thema Mittelerde im Kino erst mal für wahrscheinlich längere Zeit abgeschlossen. Ist es ein glorreicher Abschluss? Nein, definitiv nicht. Aber das habe ich nach meinen Hobbit Erfahrungen in den letzten drei Jahren auch nicht erwartet. Aber auch der letzte Teil bekommt noch eine um etwa 20 Minuten verlängerte Version spendiert, um noch ein paar Pluspunkte zu sammeln. Und das gelingt hier genauso, wie bei den ersten beiden Teilen.
Der Titel Die Schlacht der fünf Heer ist Programm, denn im Prinzip ist das alles, was in den über zweieinhalb Stunden passiert. Das muss man Peter Jackson lassen, ein anderer Regisseur hätte sich das wahrscheinlich nicht getraut. Hier gibt es auch schon einen der Vorteile der verlängerten Version. Zunächst mal wird das Ganze ein gutes Stück brutaler (so viele fallende Orkköpfe auf einmal gab es noch nicht mal im Her der Ringe) und auch wurden die Armeen mengenmäßig etwas aufgemotzt. So wirkt das ganze schon ein bisschen epischer. Ein Großteil der zusätzlichen Minuten fällt dann auch auf die Schlachtszenen. Es gibt aber auch ein paar wichtige Erweiterungen, die einige grobe Schnitzer der Kinofassung ausbügeln. Wobei man sich aber fragen muss, warum die nicht gleich mit reingenommen wurden. Über den Verbleib des Arkensteins z.B. wird man in der Kinofassung komplett im unklaren gelassen.
Ich meine mal gelesen zu haben, dass das Studio Peter Jackson gewaltig in den Schnitt reingeredet hat und er selber mit der Kinofassung nicht zufrieden gewesen wäre. Ganz auszuschließen ist sowas natürlich nicht, aber es ist schwer für mich zu glauben, dass einem Peter Jackson plötzlich die Rechte am Final Cut entzogen wurden. An der Laufzeit selber kann es nicht liegen, denn Die Schlacht der fünf Heere ist selbst in der Extended Version gerade mal so lang, wie die beiden Vorgänger in den Kinoversionen.
Was vielleicht am meisten stört ist, dass der Film mit dem Hobbit nicht mehr viel zu tun hat. Ich meine da gar nicht mal unbedingt die Abweichungen zum Buch sondern dass der arme Bilbo wie schon in Smaugs Einöde kaum noch was zu tun bekommt. Er ist zwar in den Schlüsselszenen immer präsent, verkommt aber über weite Strecken zu einem Nebendarsteller. Das liegt zwar auch daran, dass die Geschichte um einige Handlungen und Personen erweitert wurde um den Bogen zum Herr der Ringe besser zu spannen aber hauptsächlich an den vielen überlangen Actionszenen. Da liegt das Augenmerk eben mehr auf der kämpfenden Truppe.
Ich habe noch nichts über die Optik geschrieben, die aber unbedingt noch erwähnt werden sollte. Die Hobbit Filme wirkten ja schon immer ein wenig digital aber hier ist die Grenze der Erträglichkeit computergenerierten Bilder eindeutig erreicht. Es sieht zwar allen ganz schick aus, könnte aber auch aus einem Computerspiel stammen. Und warum muss das Bild immerzu irgendwo glühen? Nee, also das sah im Herr der Ringe zum Großteil besser aus und war trotz vieler Statisten, Masken und Modellen deutlich günstiger. Warum kostet ein Hobbit, der fast komplett aus dem Rechner kommt 560 Mio. $ und ein Herr der Ringe der auch noch um einiges länger ist, nur 280 Mio. $? Es hieß doch immer, dass CGI die Filme günstiger macht, aber es ist wohl das Gegenteil. Seit dem massiven Einsatz von computergenerierten Bildern sind die Produktionskosten in die Höhe geschossen. Warum?
Aber ich schweife schon wieder ab. Das wäre mal ein Thema für einen gesonderten Beitrag. Kommen wir zum Fazit Der Schlacht der fünf Heere EE. Im Vergleich zur Kinoversion hat die EE eindeutig die Nase vorn und ist auch durch die etwas härten Szenen eine nicht mehr so halbgare Angelegenheit. Im Ganzen betrachtet ist die Hobbit Trilogie einfach zu lang, mit viel zu langen ausufernden Actionszenen. Man hätte einfach den ursprünglichen Plan von zwei Filmen von denen einer die Geschichte des Hobbits erzählt und der andere die Brücke zum Herr der Ringe schlagen sollte, weiterverfolgen sollen. Das hätte vielleicht das ein oder andere zufallende Auge verhindert.
It Follows
Auch bei It follows ist der Name Programm. Es geht um ein Es das jemandem folgt. Was Es ist und warum Es das macht wird im Grunde nicht aufgeklärt. Es wird auch noch nicht mal versucht.
Nachdem die 19jährige Jay mit ihrem Schwarm Hugh geschlafen hat, wird sie von ihm betäubt und in einem alten Lagerhaus an einen Stuhl gefesselt. Dort erklärt er ihr, dass sie nun von etwas verfolgt wird, dass sie nur wieder los werden kann, wenn sie mit jemand anderem schläft. Wenn Es sie allerdings umbringen sollte, würde Es wieder hinter ihm her sein. Deshalb soll sie doch bitte am Leben bleiben und das Ganze einfach weiter geben. Es könnte in jeder Person stecken, wäre aber langsam und man könnte leicht vor Es wegrennen.
Das Ganze klingt schon nach einer netten Idee, die nicht alltäglich ist aber ein bisschen mehr hätte ich über Es doch gerne erfahren. So lebt der Film hauptsächlich von den Gänsehautmomenten, wenn Es auftaucht und das flüchten beginnt.
Die vielen sehr positiven Bewertungen die man über It follows liest wecken natürlich hohe Erwartungen aber ich persönlich kann die Hype nicht so ganz nachvollziehen. Es wird zwar durch die sehr ruhige Erzählweise eine ziemlich bedrohliche Stimmung aufgebaut, was den Film aber streckenweise auch etwas langatmig wirken lässt. Ein guter Horrorfilm ist es durchaus, der laut Cover ‚Beste des Horrorfilm des Jahres‘ wohl eher nicht und eine Offenbarung im Horrorgenre erst recht nicht. Freunde des eher ruhigen und atmosphärischen Gänsehauthorrors sollten aber mal einen Blick riskieren.
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