Über dieses Spiel hatte ich ja vor der Veröffentlichung mal geschrieben und eine Art Wunschliste erstellt. Die arbeite ich vorneweg erst mal ab.
Erster Kritikpunkt war das Qualifying. Hier ist es immer noch recht schwierig mal eine Runde zusammen zu bekommen, ohne drei oder vier andere Autos überholen zu müssen aber wenn die nicht auch gerade auf einer schnellen Runde sind, machen sie jetzt (zumindest im Qualifying) recht großzügig Platz. Außerdem fahren die Gegner jetzt richtige Zeiten und nicht, wie im Vorgänger, vorberechnete. Also muss ich schon sagen, dass das Qualifying um einiges besser geworden ist.
Bei den Strafen scheint auch ein wenig nachgebessert worden zu sein. Einige Sachen sind zwar immer noch nicht nachzuvollziehen aber der Schritt geht in die richtige Richtung.
Der nächste Punkt auf der Liste war der Karrieremodus. Tja, hier würde ich jetzt nicht unbedingt von einer Verbesserung sprechen. Ich habe zwar erst meine vierte Saison begonnen aber nach fünf ist ja eh Schluss. Also ein Rückschritt im Vergleich zum Vorgänger. Da durfte man sieben Saisons fahren. Ich bleibe dabei: man sollte selbst entscheiden dürfen, wann man die Karriere beendet. Man könnte ja z.B. am Beginn ein Alter seines Fahrers angeben und mit dem dann so lange fahren, bis man selber aufhören will, die Leistungen nicht mehr für neue Verträge reichen oder man ein bestimmtes Alter, z.B. 40, erreicht hat. Der Vertragsverhandlungen haben sich im Vergleich zum Vorgänger auch kaum geändert. Die Angebote sind immer noch nicht wirklich leistungsbezogen. Es gibt allerdings einen recht simplen Trick, wie man die Angebote beeinflussen kann: Wenn man während der Saison nach dem schärfsten Rivalen gefragt wird, hat man ja die Auswahl zwischen drei Fahrern. Wenn nun einer der Fahrer in dem Team fährt, für das man selber in der nächsten Saison gerne fahren würden, so muss man nur diesen Fahrer als Rivalen wählen und auf der Strecke besiegen. Dann gibt’s garantiert ein Vertragsangebot dieses Teams. (Dies hat so ähnlich auch schon in F1 2010 funktioniert). Eine Verbesserung ist mir noch aufgefallen: Wenn man Angebote bekommt, wird meistens ein Zeitpunkt angegeben, bis wann man sich entscheiden muss. Ein großer Vorteil zum Vorgänger.
Nun zu den Rennen. Da waren ja im Vorgänger hauptsächlich die Boxenstopps ein Dorn im Auge. Dies scheint komplett überarbeitet worden zu sein, denn Wartezeiten, wenn von hinten andere Autos angefahren kommen sind in den vielen Rennen, die ich bisher gefahren habe, nicht mehr vorgekommen. Die Einführung von KERS und DRS sind gut integriert worden und machen Spaß bei der Benutzung. Wobei ich das Gefühl habe, dass bei der Aktivierung von DRS (dem hochklappen des Heckflügels) der Anpressdruck auf der Hinterachse ein wenig zu viel reduziert wird. Das will ich aber jetzt nicht als Makel bezeichnen. Es kann ja durchaus sein, dass es in Realität genauso ist. Über das neu eingeführte Safetycar kann ich nix berichten, da es in über 60 Rennen bisher nicht einmal zum Einsatz kam. Bei nächster Gelegenheit werde ich mal einen Startunfall provozieren. Mal sehen, was dann passiert.
Noch eine Kleinigkeit zur KI. Besser wie in der 2010er Version aber nicht perfekt. Das Überholen ist einfacher wie eine Überrundung. Da zuckeln die Gegner teilweise wie wild hin und her. Man kann da manchmal echt ins Joypad beissen, wenn der zu überrundende auf der Geraden noch hunderte Meter weg ist, schön zur Seite fährt, aber nicht vom Gas geht. Da kommt man natürlich nicht vorbei und in der nächsten Kurve schleicht er dann auf der Ideallinie vor einem rum um am Kurvenausgang dann Platz zu machen.
Grafisch hat sich in meinen Augen recht wenig getan. Ich bin sogar der Meinung, dass das Kantenflimmern etwas mehr geworden ist (warum haben die der PS3 keinen Grafikchip spendiert, wo die Programmierer die 1080er Auflösung ohne Leistungseinbußen verwenden können; F1 2011 ist wie der Vorgänger in der 720er).
Die Steuerung ist nahezu identisch. Allerdings habe ich immer noch kein passendes PS3 Lenkrad. Mit Pad ist es (zumindest mir) allerdings unmöglich mit manueller Schaltung zu fahren. Gleichzeit Gas geben, bremsen, lenken schalten, KERS und DRS bedienen krieg ich mit dem Joypad einfach nicht hin. Mit einem guten Lenkrad und Pedalen könnte ich mir aber vorstellen, dass das ganz gut funktioniert.
Die Autos scheinen sich aber im Vergleich zum Vorgänger etwas leichter zu fahren. Zumindest finde ich sie, bei ähnlichem Schwierigkeitsgrad, leichter zu handhaben.
Nun noch ein Manko. Die Ladezeiten. Die sind länger und häufiger. Und das gefällt mir nicht.
So, Zeit für das Fazit. F1 2011 macht vieles besser als sein Vorgänger, leistet sich aber auch einige Schwächen. Im Großen und Ganzen ist es aber das bessere Spiel.
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