Filmperlen

Filmperlen: Gesprengte Ketten

Filmperlen: Gesprengte Ketten

Ein recht bekannter Film hat dieses Mal die Ehre in meine Filmperlen-Sammlung aufgenommen zu werden. Ein Grund, warum ich jetzt ausgerechnet Gesprengte Ketten gewählt hab ist, dass der Kriegsfilm von 1963 fast auf den Tag genau 50 Jahre auf dem Buckel hat. Also ein echter Klassiker.

Gesprengte Ketten gehört zu der Reihe von Filmen, wo sich so ziemlich alles was Rang und Namen hatte vor der Kamera versammelte. Von Steve McQueen über James Garner bis zu Charles Bronson und Richard Attenborough. Wenn man so etwas mit heutigen Stars machen würde die einen ähnlichen Bekanntheitsgrad haben wie diese Herren früher, würde man bestimmt schon eine halbe Milliarde Dollar nur für die Gagen ausgeben müssen.

Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich 1944 in einem deutschen Kriegsgefangenenlager ereignet hat. The Great Escape, wie der Film im Original heißt, schildert dabei die generalstabsmäßig geplante Flucht von alliierten Offizieren aus eben diesem Lager. Dass sich die Filmemacher dabei zugunsten der Spannung ein paar künstlerische Freiheiten genommen haben tut dem Film sogar sehr gut.

Gesprengte Ketten bietet von allem etwas. Spannung, Dramatik und auch lustige Szenen verschmelzen nahezu perfekt zu einem großen Ganzen, sodass die beinahe drei Stunden wie im Flug vergehen. Schon legendär ist die rasante Verfolgungsjagd gegen Ende des Films mit Steve McQueen auf einem Motorrad. Und auch sonst wird zwischen den ruhigen Szenen immer mal wieder an der Temposchraube gedreht.

All das sind sicherlich Gründe, warum Gesprengte Ketten auch heute noch erfreulich frisch ausschaut. Die 50 Jahre sieht man dem Film zumindest kaum an.

Was die Heimkinoauswertung angeht, so kann ich leider nicht mit aktuellen Daten dienen. In meiner Sammlung befindet sich lediglich die DVD Special Edition von 2004, welche wohl auch die erste DVD Ausgabe war. Das Bild war, soweit ich mich erinnere, ganz OK, aber auch nicht mehr. Deshalb soll diese Version durch die Blu-Ray ersetzt werden, welche aber noch nicht den Weg in mein Regal gefunden hat. Diese soll ein Problem beim Ton haben, worauf ich aber hier erst eingehe, wenn ich es selbst gehört habe.

Unabhängig davon, gehört Gesprengte Ketten einfach in jede Sammlung. Punkt. Aus 🙂

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Filmperlen: Big Fish

Filmperlen: Big Fish

So, nun gibt es nach längerer Zeit endlich mal wieder eine Filmperle. Dieses mal habe ich mir das Fantasy-Märchen-Komödie-Drama (was auch immer) Big Fish von Tim Burton ausgesucht, was dieses Jahr auch sein zehnjähriges Jubiläum feiert.

In der Rahmenhandlung geht es darum, dass William Bloom die Geschichten seines Vaters Edward satt hat. Bei jeder Gelegenheit erzählt er von seinem bewegten Leben, was in Williams Augen aber nur Lügen sind. So hat er zum Beispiel als Junge im Glasauge einer Hexe gesehen, wie er einmal sterben wird, oder er hat seine Heimatstadt Ashton mit einem Riesen verlassen um dann in einem Zirkus zu landen, bei dem der Zirkusdirektor ein Werwolf ist. Dort trifft er auch auf die Liebe seines Lebens, die er schließlich mit einem großen Feld aufgestellter Narzissen dazu bringt, ihn zu heiraten.

Selbst als Edward schwer krank ist und Will ihn deshalb besucht, erzählt er noch seine Geschichten, worauf Will schließlich versucht, auf eigene Faust herauszubekommen, was nun der Wahrheit entspricht.

Big Fish hat optisch alle Zutaten eines Tim Burton Films. Auch die teils schrägen Charaktere passen in das Schema. Neu war der Optimismus, den der Film versprüht und die Romantik, die gerade mal so eben noch am Kitsch vorbeischrammt.

Einen großen Anteil daran haben auch die hervorragenden Darsteller wie Ewan Mcgregor, Albert Finney, Billy Crudup oder Steve Buscemi.

Wer sich also gerne mal einen Bären aufbinden lässt und wem es nichts ausmacht, ob eine Geschichte etwas mehr ausgeschmückt wird, wie es nötig ist, der sollte Big Fish mal eine Chance geben, denn es geht schließlich nur darum, um was es im Kino immer gehen sollte. Um das Erzählen einer guten Geschichte.

Vielleicht ist Big Fish nicht Burtons bester Film, aber es ist auf jeden Fall sein schönster.

Deutscher Trailer:

[youtube N65tIsAOI_Q]

Englischer Trailer:

[youtube M3YVTgTl-F0]

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Filmperlen: The Straight Story

Filmperlen: The Straight Story

Neben den Great Scenes will ich hier auch mal, wie der Titel schon sagt, Filmperlen vorstellen. Dabei wird es sich in der Regel um Filme handeln, die, wie ich finde, etwas Besonderes sind, aber kein wirklich großes Publikum erreicht haben (ist aber keine Bedingung).

Den Anfang mache ich mit dem 1999er Film The Straight Story von David Lynch.

Lynch, der eigentlich bekannt für verworrene Geschichten und eine eher düstere Bildsprache ist, zeigt sich hier einmal von einer ganz anderen Seite. Die Geschichte über einen Rentner, der 600 km auf seinem Rasenmäher fährt, um seinen kranken Bruder zu besuchen, ist geradezu ein Musterbeispiel für Geradlinigkeit. Und das Erzähltempo passt er der Geschwindigkeit des Rasenmähers an.

Also, worum geht’s? Alvin Straight ist ein 73jähriger Rentner, der zusammen mit seiner Tochter in der kleinen Stadt Laurens in Iowa wohnt. Er ist körperlich schon ziemlich angeschlagen, kann nicht mehr richtig laufen oder sehen.

Als er aber die Nachricht bekommt, dass sein Bruder Lyle, mit dem er vor vielen Jahren im Streit auseinandergegangen ist, eine Schlaganfall hatte, beschließt er, ihn zu besuchen und sich mit ihm auszusprechen. Da er aber wegen seiner körperlichen Einschränkungen kein Auto mehr fährt und sich auch von niemandem fahren lassen will, macht er sich mit seinem Aufsitzmäher und einem selbst gebauten Anhänger auf den Weg.

Auf seiner Reise begegnet er allen möglichen Leuten und auch einer Familie, die ihm hilft, als sein Rasenmäher einen technischen Defekt hat.

The Straight Story mag einfach sein und das Erzähltempo eine Menge Geduld abverlangen, aber die braucht Alvin auch auf seine Reise. Wenn man sich also auf diese, übrigens wahre Geschichte, einlässt, kann man auch was fürs eigene Leben lernen. Manche Dinge sind es einfach wert, dass man sich die Zeit dafür nimmt.

Alvin wird von dem für den Oscar nominierten Richard Farnsworth gespielt, der hier in seiner letzten Rolle zu sehen ist. Des Weiteren spielen auch noch Sissy Spacek und Harry Dean Stanton mit.

Wer mal einen etwas anderen Film sehen will, und das komplette Gegenteil von einem Actionkracher sucht, ist bei The Straight Story sehr gut aufgehoben.

[youtube LEeEhXq1Gj8]

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