Picard

Star Trek – Picard: Staffel 2 (Amazon Prime)

Star Trek – Picard: Staffel 2 (Amazon Prime)

Die zweite Staffel von Star Trek Picard fängt ganz gut an um dann ganz schön nachzulassen. Aber ist sie wirklich so schlecht, wie sie von vielen gemacht wird?

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Star Trek – Picard (Amazon Prime)

Star Trek – Picard (Amazon Prime)

Nachdem 2002 mit Nemesis der letzte, und für viele auch schlechteste Star Trek Film der ‚Next Generation‘ angelaufen ist, wurde es still um Captain Picard und seine Crew. Picard Darsteller Patrick Steward schloss auch viele Jahre aus, nochmal die Sternenflotten Uniform anzuziehen. Nach der Einstellung der Serie Enterprise im Jahr 2005 wurde es dann eine harte Zeit für die Star Trek Fans. Eine neue Serie gab es erst wieder 2017 mit Discovery, welche aber von vielen durchaus kritisch gesehen wird. Ins Kino hat man in der Zwischenzeit immerhin 3 Filme gebracht, welche die Geschichte von Kirk und Co neu erzählen. Mit Star Trek hatten die doch recht Actionreichen Filme nur noch recht wenig zu tun. Auch war das Einspielergebnis des dritten Teils unter den Erwartungen der Macher.

Also muss mal wieder Captain Picard das ‚Star Trek‘ Universum retten. Wie aus heiterem Himmel kam 2018 die Ankündigung dass es eine neue Serie mit Picard geben soll und das auch Patrick Steward seine Rolle wieder aufnimmt. Dann ging alles recht schnell. Anfang 2019 wurde angefangen zu drehen und ab Januar 2020 konnte man dann über Amazon Prime die 10 Folgen der neuen Serie Star Trek: Picard bewundern.

Achtung, kann Spuren von Spoiler enthalten!

Die Serie spielt etwa 20 Jahre nach Nemesis. Die Romulaner sind am Arsch, Picard wollte sie retten, durfte nicht und hat sich deshalb aus der Sternenflotte verabschiedet. Außerdem gab es auf dem Mars auch noch einen Androidenaufstand der viele Opfer fordert. Seit dem ist die Forschung und Erschaffung von künstlichen Lebensformen untersagt.

Picard, der immer noch daran zu knabbern hat, dass Data sich für ihn geopfert hat, lebt zurückgezogen auf seinem Weingut in Frankreich. Eines Tages bittet ihn eine junge Frau um Hilfe, die aus heiterem Himmel besondere Fähigkeiten bekommen hat. Picard vermutet, dass es sich um einen Androiden handelt, der irgendetwas mit Data zu tun hat. Da diese jedoch kurze Zeit später ermordet wird, beginnt Picard mit den Nachforschungen. Dabei entdeckt er nicht nur, wer hinter dem Anschlag steckt sondern auch, dass es noch einen identisch aussehenden Zwilling gibt. Diesen gilt es nun unter allen Umständen zu schützen und letztendlich auch herauszubekommen, wie die beiden außergewöhnlichen Androiden entstanden sind.

Wie man an der Beschreibung der Ausgangssituation und damit auch der ersten Folge sieht, ist die 10 Folgen umfassende Serie nicht so wie bisherige Star Trek Serien aufgebaut. Da gab es, mit Ausnahme von wenigen Doppelfolgen keine Handlungen die sich über mehrere Folgen streckten. Zwar entwickeln sich die Figuren über die Staffeln kontinuierlich weiter aber es war eigentlich nie ein Problem mal mittendrin eine Folge anzusehen.

Bei Picard geht das nicht. Hier erstreckt sich die Handlung über alle 10 Folgen, was in meinen Augen auch schon das größte Problem von Star Trek Picard ist. Man hat immer den Eindruck als wolle man mit aller Gewalt das Ganze in die Länge ziehen. Dabei bietet die Serie gerade für TNG Fans einiges an netten Anspielungen. Auch hat man die ein oder andere Figur wieder mit ins Boot geholt. Als große Überraschungen kommen die Aber nicht, da man einige schon im Trailer gesehen hat und spätestens im Vorspann der jeweiligen Folge tauchen dann bekannte Namen auf.

Für Fan Service ist also gesorgt. Und auch sonst hat es mir eigentlich schon gereicht, Picard in Aktion zu sehen. Deshalb bekommt die Staffel von mir auch im Ganzen eine positive Wertung. Man sollte aber selbst als Fan die ein oder andere Schwäche nicht ausblenden.

Man hat aber auch Marketingtechnisch nicht immer ein ganz gutes Händchen gehabt. So wurde zum Beispiel recht früh eine zweite Staffel angekündigt, was gerade der letzten Episode einiges an Spannung nimmt. Überhaupt muss man am Ende schon viel guten Willen zeigen um das was sich die Autoren da ausgedacht haben zu akzeptieren. Das schwankt da bei mir innerhalb von einer Minute von ‚fantastisch‘ zu ‚euer ernst?‘.

Letztendlich wäre man für die Handlung auch mit halb so viel Episoden ausgekommen. Und wenn’s das jetzt gewesen wäre, hätte man es als Fortsetzung von Nemesis und gelungenen Abschluss der Picard Truppe sehen können.

Da es jetzt aber weiter geht und man schon weitere ehemalige Besatzungsmitglieder die in dieser Staffel noch nicht dabei waren, für Staffel 2 angekündigt hat hoffe ich, dass man auf das ‚eine Folge=eine Mission‘ Schema der alten Serie zurückkommt. Aber wenn das selbst ein James Bond im Kino nicht mehr hinbekommt, warum sollte man das bei einer Serie machen. Ist wohl nicht mehr zeitgemäß.

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