Das Vermächtnis des geheimen Buches (Kino)

Der Schatzsucher Ben Gates (Nicholas Cage) ist zurück. War am Ende von Teil 1 für ihn alles bestens, läufts nun erstmal gar nicht rund. Seine Freundin Abigail (Diane Kruger) hat mit ihm Schluss gemacht und vor die Tür gesetzt, so dass er erstmal bei seinem Vater (John Voight) wohnt. Als ob das noch nicht genug wäre, wird jetzt von Mitch Wilkinson (Ed Harris) auch noch die Familienehre in den Dreck gezogen. Dieser behauptet anhand von einem alten Dokument, dass Bens Ururgroßvater als Verschwörer an der Ermordung von Präsident Abraham Lincoln beteiligt war. Das geht natürlich zu weit und Familie Gates macht sich an die Arbeit um den Namen des Vorfahren wieder reinzuwaschen.

Soviel zur Ausgangssituation des Films, was ja eigentlich eine recht interessante Story werden könnte. Allerdings wird der Film der Geschichte nicht wirklich gerecht. Man hetzt von einem Schauplatz zum anderen, Actionszenen, Verfolgungsjagden und Stunteinlagen wechseln sich ab und wenn’s einmal ruhig ist, gibt’s zwanghaft auf lustig getrimmte Dialoge.

Die Actionszenen an sich sind ja wirklich nicht schlecht gemacht und rasant geschnitten, wobei diese Wackelkamera Optik für meinen Geschmack langsam übertrieben wird. Es scheint kaum noch ein Hollywood Film ohne diesen Kram auszukommen und nervt mittlerweile gewaltig. Ansonsten ist die Action Disneytypisch Blut- und Gewaltfrei.

Die Story entwickelt sich (wenn sie sich entwickelt) eigentlich unbemerkt. Wieso muss eine Goldstadt gefunden werden, um den Namen des Vorfahren reinzuwaschen? Und was hat es mit dem Buch des Präsidenten auf sich? Sicher wird das am Ende alles aufgeklärt aber eine Geschichte um das Titelgebende Buch war es dann doch nicht.

Abenteuerfilme sollten schwere intelligente Rätsel enthalten, was durch dieses Buch ja auch ansatzweise eingebracht wird. Allerdings beschränkt sich die Hauptarbeit der Akteure auf Knöpfe drücken und Hebel ziehen. Also quasi ein Tomb Raider Spiel auf der Leinwand. Da bietet der gute alte Indiana Jones doch ein bisschen mehr.

Deshalb ist das Fazit zweigeteilt. Wer Indy erwartet, wird wohl mehr als enttäuscht sein, da der Film einfach zu oberflächlich ist und cool gegen albern getauscht wurde. Freunde der Familiengerechten Actionunterhaltung werden das freilich anders sehen, da in diesem Bereich das „Vermächtnis“ doch einiges zu bieten hat.

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